Toleranzgrenzen für die Parkgebühren-Befreiung für Elektroautos in Linz – Update 2

Nun dauert es nur mehr einen Tag … ab morgen (13.06.2017) können dann Elektroautos (mit „grünen“ Kennzeichen) in Linz bis zur erlaubten Höchstparkdauer GRATIS arkarken. Detailliertere Informationen dazu gibt es in diesem Artikel.

Nachdem aber nun Fragen bezüglich der Toleranzgrenzen auftaucht sind, haben wir für euch versucht, diese bereits im Vorfeld abzuklären. Ein sehr ausführliches und interessantes Gespräch mit dem Verantwortlichen für die Parkraumbewirtschaftung in Linz brachte folgendes zu Tage: Für die Kontrollorgane ist die ANKUNFTSZEIT des Autos in der gebührenpflichtigen Zone klar zu kennzeichnen. Dies kann entweder mittels Zettel oder Parkscheibe erfolgen. Da der Gesetzgeber dem Autolenker jedoch nur bei der Parkscheibe die Möglichkeit einräumt, diese auf die nächste volle Viertelstunde einzustellen (Kurzparkzonen-Überwachungsverordnung, §4 Abs. 2), ist hier die Parkscheibe wohl die bessere Alternative! 😋

Nach Ablauf der erlaubten Höchstparkdauer muss man natürlich mit einem Strafzettel rechnen, da das Fahrzeug dann ja illegal abgestellt ist. Speziell während der ersten Wochen könnte es noch zu einigen „Problemen“ kommen. Die Organe der G4S wurden zwar prinzipiell alle gebrieft (ich habe mich heute bei einem Gespräch persönlich davon überzeugen können), jedoch könnten eventuell einige Organe in der „Hitze des Gefechts“ falsche Strafzettel ausstellen. Bitte seid in diesem Fall fair und menschlich. Fehler können – eben speziell am Anfang – passieren, und ein Anruf bei der Parkraumbewirtschaftung des Magistrats kann solche Probleme sicher rasch lösen …

Interessant fand ich auch noch folgende – mir bis dato selbst nicht bekannte – Information: Da es sich um eine GEBÜHRENPFLICHTIGE KURZPARKZONE handelt, müssen hier zwei Gesetzte bzw. Verordnungen gleichzeitig betrachtet werden. Einmal die Linzer Parkgebührenverordnung (für die Stadt Linz von der G4S überwacht) und der §25 der StVO, Kurzparkzonen (durch die Polizei überwacht). Parkt man also in der gebührenpflichtigen Kurzparkzone OHNE Parkscheibe kann man theoretisch ZWEIMAL bestraft werden. Einmal weil man keine Parkgebühren entrichtet hat und ein weiteres mal, weil man der Verpflichtung des Nachweises (Parkscheibe) nicht nachgekommen ist. Natürlich gilt diese „Doppelbestrafungsmöglichkeit“ auch für jedes andere Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, wenn man kein Ticket am Automaten löst.

Witzig fand ich auch noch folgende Aussage: Wenn man sein Fahrzeug innerhalb der gebührenpflichtigen Zone auf einer Kreuzung parkt, muss man natürlich auch doppelt bezahlen. Denn nur weil man eh schon verbotenerweise  mitten auf einer Kreuzung parkt enthebt dies nicht von der Pflicht, innerhalb der gebührenpflichtigen Zone auch einen Parkschein zu lösen! 😂

Update 1: Heute können wir auch noch eine interessante Spezialfrage beantworten. Kann man am Folgetag in der Früh „weiterparken“ wenn man z.B. um 18:00 Uhr sein Auto in der bis 18:30 Uhr gebührenpflichtigen  Kurzparkzone abgestellt hat? Laut Auskunft vom Magistrat ist hier genauso zu verfahren wie mit den ursprünglichen Parkzetteln. Da man von den erlaubten z.B. 90 Minuten ja dann erst 30 Minuten „verbraucht“ hat, kann man die restlichen 60 Minuten am Folgetag in der Früh „anhängen“. Daher wäre in diesem Fall das kostenlose Parken bis 9:00 Uhr des Folgetags erlaubt, da die Gebührenpflicht ja erst um 8:00 Uhr wieder beginnt.

Update 2: Und wieder einmal wird man aus Schaden klüger … eine liebe Freundin erhielt kürzlich eine Organstrafverfügung, weil sie die Parkscheibe „nachgestellt“ hat. Bei meiner Recherche erhielt ich folgende Informationen. Aus Sicht der Stadt Linz gilt die Befreiung von den Parkgebühren eben nur einmalig bis zur erlaubten Höchstparkdauer. Nach Ablauf dieser hat man 2 Optionen. Entweder man verläßt den Parkplatz, stellt sich woanders hin, stellt dort wieder die Parkscheibe neu und kommt erneut in den Genuss der Befreiung oder man löst nach dem Ablauf der Höchstparkdauer ein Parkticket für eine neue Zeitperiode. Ein Nachstellen der Parkscheibe ohne den Parkplatz zu verlassen ist somit NICHT ERLAUBT.

Foto: © Gert Scherhammer

Das „grüne“ Kennzeichen für Elektroautos und die damit verbundenen Vergünstigungen – Wels zeigt sich wieder als Vorreiter!

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In gut 4 Wochen ist es soweit, und Besitzer von Elektroautos können sich ihr Kennzeichen mit den schwarzen Buchstaben und Ziffern auf eines mit grüner Schrift umtauschen. Damit sind auch mögliche Vergünstigungen verbunden. So können zB Städte oder Kommunen den Elektrofahrzeugen Gratis-Parken oder Benützung von Busspuren gewähren.

 Wir haben einen Test gemacht und uns in 3 Städten (Graz, Innsbruck und Wels) nach dem aktuellen Stand erkundigt. Leider ist das Ergebnis – mit einer Ausnahme – ernüchternd!

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